Arbeitslosigkeit in NRW auch weiterhin auf hohem Niveau

DIE LINKE. NRW

Zum Arbeitsmarktbericht NRW April 2019

"Während die offizielle Arbeitsmarktpolitik nach wie vor die tatsächliche Arbeitslosigkeit mit geschönten Zahlen kleinrechnet, stagniert die reale Arbeitslosenzahlen weiterhin auf einem hohen Niveau" kommentiert der Sprecher für Arbeitsmarktpolitik im Landesvorstand DIE LINKE.NRW, Jürgen Aust, den aktuellen Arbeitsmarktbericht von NRW.

 

"Denn mit 879.355 arbeitslosen Menschen liegen die realen Arbeitslosenzahlen um 252.025 Personen und damit um 40% (!) über den offiziellen Zahlen von 627.330 Arbeitslosen. Diese monatliche Schönfärberei gelingt dadurch, indem alle Arbeitslosen, die kurzfristigen Trainingsmaßnahmen oder untauglichen sog. Arbeitsgelegenheiten zugewiesen werden, die als Alleinerziehende keinen passenden Arbeitsplatz finden oder aber als über 58-jährige bereits aus der Arbeitsvermittlung herausgenommen werden, von der offiziellen Arbeitslosenstatistik nicht mehr erfasst werden.

Diese Schönfärberei findet ihre Fortsetzung in der Behauptung, die Arbeítsagenturen würden bereits seit längerer Zeit durch 'gezielte Weiterbildung' in diejenigen Menschen investieren, 'denen es schwerer falle, aus der Arbeitslosigkeit wieder zurück in Arbeit zu finden.' Bei offiziell registrierten 246.994 Langzeitarbeitslosen (die realen Zahlen liegen über 300.000 ) werden von dem als 'Meilenstein" von NRW-Arbeitsministerin Laumann hochgelobten Programm 'Teilhabe am Arbeitsmarkt' gerade einmal ca. 3.550 erfasst, was nicht viel mehr ist, als der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. In der harten Alltagswirklichkeit leben in NRW 1.138.208 erwerbsfähige Leistungsberechtigte (Stand April 2019) von Hartz IV, während ca. 40% bereits länger als vier Jahre im Leistungsbezug sind. Diese Menschen sind von der herrschenden Politik weitestgehend abgeschrieben.

Wenn Arbeitsmarktpolitik tatsächlich das Krebsgeschwür der Langzeitarbeitslosigkeit wirksam bekämpfen will, dann muss sie in ganz anderen Dimensionen in Weiterbildung und Beschäftigung investieren, als es Bundes- und Landesregierung aktuell tun. Deshalb ist ein politischer Kurswechsel in der Arbeitsmarktpolitik nach wie vor überfällig."