Gewalt gegen Frauen wird immer noch nicht ernst genommen

DIE LINKE. NRW

Die Zahl der angezeigten Gewaltdelikte bei der häuslichen Gewalt ist in NRW laut Bericht der Landesregierung in den letzten zehn Jahren um rund 40 % gestiegen. Trotzdem erhält ein großer Teil der betroffenen Frauen und Kinder keine Hilfe. Immer noch sind die Frauenhäuser überfüllt und unterfinanziert. Die linke Landessprecherin Inge Höger ist empört:

 

"Wie in jedem Jahr zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November werden von der Regierung Sonntagsreden gehalten und leere Versprechungen gemacht. Tausende Frauen finden in NRW jährlich keinen Platz im Frauenhaus, in vielen Städten sind keine bezahlbaren Wohnungen zu finden und die soziale Infrastruktur in überschuldeten Städten zerfällt. Da sind ein paar Prozent mehr Landesmittel nur ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein."

Die Landesarbeitsgemeinschaft Autonomer Frauenhäuser in NRW hat kürzlich Alarm geschlagen. Mehr als die Hälfte der Frauen, die vor Gewalt in der Familie flüchteten, finde in NRW keinen Platz in einem der Frauenhäuser.

Dazu Inge Höger: "Es ist bewundernswert, was die wenigen hauptamtlich Beschäftigten gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Helferinnen in den Beratungsstellen und den Frauenhäusern leisten. Ihnen gilt unser Respekt und Dank. Wir kämpfen weiter mit ihnen für die Anerkennung und Ausfinanzierung ihrer wichtigen Arbeit."

Die Regierungsparteien bezeichnet Höger hingegen als scheinheilig: "CDU und FDP springen über jedes rechte Stöckchen. Immer wieder wird über die angeblichen Probleme durch Einwanderung geredet. Die hausgemachte soziale Not und die Gewalt von biodeutschen Männern gegen ihre Partnerinnen werden dabei unter den Teppich gekehrt."