So möchten die Organisator*innen über moralische Appelle an das individuelle Konsumverhalten hinausgehen und deutlich machen, dass es nicht weniger als einen kompletten Systemwandel braucht. "Die Frage nach dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen ist mehr als nur eine Angelegenheit des privaten Lebensstils. Es ist eine Menschheits- und Systemfrage", so Judith Serwaty, umweltpolitische Sprecherin der NRW-Linken. "Der Dreiklang des fossilgetriebenen, freien Marktes von 'höher, schneller, weiter' findet seinen Widerhall in einem neuen Normalzustand von Hitzerekorden, Extremwetterlagen, Ernteausfällen und anderen Katastrophen, wenn wir nicht jetzt die Konzerne dabei stoppen, unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu zerstören." Doch anstatt das Problem bei der Wurzel zu packen und sich mit den Konzernen anzulegen, die für 71% aller CO2-Emissionen verantwortlich sind, versucht man, den Menschen einzureden, dass sie durch ihr individuelles Verhalten an der Klimakatastrophe Schuld tragen würden. Dieser Zynismus wird nur noch überboten durch die Floskeln, mit denen auch die Bundesregierung das weltweite Wettrüsten zu beschönigen versucht und mal eben 100 Milliarden für die Rüstungskonzerne in Deutschland locker macht. Die ganze Situation gleicht einem Sketch vom Untergang eines Schiffes, bei dem sich die Passagiere der 1. Klasse darum prügeln, vom Panoramadeck den besten Ausblick zu genießen, solange die Band an Deck bleibt." Die Demo startet um 15 Uhr auf dem Siegburger Bahnhofsvorplatz. | |