Marode Brücken und das Elend einer ökologischen Verkehrswende
Marode Brücken sind seit Jahren ein Dauerbrenner in der NRW-Landespolitik. Kein Wunder, denn unser Land hat bundesweit das höchste Verkehrsaufkommen und ist eine der wichtigsten Transit-Regionen in Europa. Im Verkehrsausschuss des Landtags wird diese Woche wieder einmal über marode Brücken beraten.
Ja, man kann in der Tat von einem „Brückendesaster“ in NRW reden, wie es im SPD-Antrag heißt.
„Aber das Brückendesaster zeigt zugleich, wie desaströs die Verkehrspolitik insgesamt ist“, so Bernhard Koolen, verkehrspolitischer Sprecher der Linken NRW.
„Natürlich müssen marode Bücken repariert werden. Man kuriert allerdings nur am Symptom. Seit Jahren verfehlt der Verkehrssektor alle Klimaziele. Wie wäre es denn, wenn parallel zur Brückensanierung auch eine massive Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene und die Wasserwege angesteuert würde? Das würde die frisch sanierten Brücken schonen und wäre auch gut für's Klima.“
Aber leider nimmt in den nächsten Jahren der Güterverkehr noch einmal deutlich zu, und zwar vor allem auf der Straße. Ein politisches Gegensteuern findet weder im Land noch im Bund statt. Wundert es da noch, dass zu der Anhörung im Landtag vor allem die einschlägigen Auto- und LKW-lastigen Lobbygruppen eingeladen sind?
„Nein“, so Bernhard Koolens Fazit, „eine ökologische Verkehrswende geht nur mit links:
- Wir wollen den Güterverkehr insgesamt reduzieren und die LKW-Maut erhöhen.
- Damit soll der Ausbau des Schienengüterverkehrs gefördert werden.
- Große Industrie- und Gewerbegebiete sollen verpflichtend einen angemessenen Gleisanschluss vorhalten.
- Um die Städte vom Lieferverkehr zu entlasten, wollen wir die Kommunen unterstützen, lokale Logistikzentren mit guten Arbeitsbedingungen einzurichten.
Gerade im anstehenden Europawahlkampf werden wir uns entschieden für eine Verkehrswende nach links einsetzen.“