Bundesregierung muss Drogenpolitik im Sinne der Betroffenen machen
Die Initiative #mybrainmychoice hat - unterstützt von verschiedenen Fachleuten aus Wissenschaft, Politik und Selbsthilfevereinen - eine Petition und Kampagne für eine neue Drogenpolitik gestartet. Darin werden die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig (CSU) und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aufgefordert, „eine unabhängige, transdisziplinäre Kommission zu engagieren, um ein Konzept für eine zeitgemäße, wissenschaftsbasierte Drogenpolitik zu erarbeiten, das anschließend umgesetzt wird". Dazu erklärt Sascha H. Wagner, Landesgeschäftsführer von DIE LINKE NRW und deren gesundheitspolitischer Sprecher:
„Dass die bisherige Drogenpolitik der Bundesregierung vollends gescheitert ist, zeigt nicht nur der in dieser Woche veröffentlichte Drogenbericht des Bundeskriminalamtes. Auch der Anstieg der Drogentoten um 9,6 Prozent im vergangenen Jahr, beweist die dringende Notwendigkeit einer schnellen Kursumkehr."
Angaben der Deutschen Aidshilfe (DAH) zufolge, erhält aktuell nicht einmal die Hälfte der bundesweit mindestens 160.000 Opioidabhängigen überhaupt eine Substitutionsbehandlung. Das ist ein nicht hinnehmbarer Zustand. Hier besteht schneller Handlungsbedarf, fordert Wagner und weiter: „Ich erwarte von Frau Ludwig und Herrn Spahn eine Drogenpolitik, die sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen und Fakten orientiert und nicht an rückwärtsgewandter Ideologie aus dem Hause von CDU und CSU. Ich schließe mich daher den Forderungen der Initiative #mybrainmychoice an und fordere ebenfalls, endlich eine unabhängige und transdisziplinäre Kommission einzusetzen, um eine umfassende Neukonzeption der deutschen Drogenpolitik zu gewährleisten, die sich einzig am Wohl der Betroffenen zu orientieren hat."
Informationen: https://mybrainmychoice.de change.org/neue-drogenpolitik