Seenotrettung ist Menschenrecht - aus Nord- und Ostsee ebenso wie aus dem Mittelmeer

Die LINKE NRW

Am heutigen Freitag (25. Juli 2019) ist erneut ein Flüchtlings-Boot im Mittelmeer gesunken. Dabei sollen laut ersten Erkenntnissen mehr als 100 Menschen ertrunken sein. Der Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks, Filippo Grandi, spricht von der "schwersten Tragödie im Mittelmeer" des laufenden Jahres. Die Seenotrettung müsse "JETZT" wieder aufgenommen werden, "sonst ist es für viele weitere verzweifelte Menschen zu spät.“ Das Mittelmeer wird bereits seit Jahren zum Massengrab und trotzdem werden Hilfsorganisationen, die Menschen aus Seenot retten, zunehmend kriminalisiert und mit Strafen bedroht - wie aktuell die Kapitänin Carola Rackete. Aber ihre Anklage ist nicht die Einzige: viele Rettungsschiffe wurden beschlagnahmt oder werden aktuell an weiteren Einsätzen gehindert.

Der von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ins Leben gerufene Tag der Seenotretter findet dieses Jahr am 28. Juli mit vielen Aktionen statt. Dazu erklärt Inge Höger, Landessprecherin der Linken in NRW: „Der Tag der Seenotrettung sollte allen noch mal ins Bewusstsein rufen, dass Rettung aus Seenot Menschenrecht und gleichzeitig die Pflicht ist. Die zunehmende Kriminalisierung von Seenotrettung ist nicht hinzunehmen. Es ist erst recht nicht hinzunehmen, dass in den vergangenen 18 Monaten fast 3.000 Menschen im Mittelmeer ertrunken sind, darunter viele Kinder, während Hilfsschiffe am Auslaufen gehindert wurden. Das darf so nicht weiter gehen. Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und den Folgen von Freihandel und Klimawandel aus ihrer Heimat vertrieben werden, brauchen sichere Fluchtwege und Einreisemöglichkeiten. Die EU darf sich nicht länger aus ihrer Verantwortung für die Ursachen von Flucht und Vertreibung stehlen und muss die Menschen aufnehmen.“