Thyssenkrupp: Arbeitsplätze sichern - deswegen macht die Eigentumsfrage bei Konzernen Sinn

Zur Situation bei Thyssenkrupp erklärt Christian Leye, Landessprecher von Die Linke.NRW :

"Die Beschäftigten bei Thyssenkrupp dürfen nun nicht die Zeche zahlen - weder für Fehler im Management noch für ein Wirtschaftssystem, in dem Aktienkurse wichtiger sind als soziale Existenzen. Bei Thyssenkrupp haben sich mit Cevian Capital und Elliott zwei aggressive Finanzinvestoren eingekauft, die seit langem auf die Filetierung des Konzerns drängen. Nachdem nun die Stahlfusion gescheitert ist, soll die lukrative Aufzugssparte direkt an der Börse verschachert werden. Während der Aktienkurs steigt, zittern 6000 Beschäftigte um ihre Jobs. Die Linke schließt sich der Forderung der IG-Metall NRW an, dass es jetzt einen Ausschluss von Kündigungen bei Thyssenkrupp geben muss."

"Während in Deutschland leidenschaftlich die Frage von Vergesellschaftung diskutiert wird zeigt die Situation bei Thyssenkrupp, warum auch bei Großkonzernen die Frage nach öffentlichem Eigentum Sinn macht. Warum dürfen tausende soziale Existenzen gefährden werden, nur damit an der Börse der Rubel rollt? Wer auch immer solche eine Wirtschaftspolitik gutheißt, muss sich die Frage gefallen lassen, was er geraucht hat" so Leye mit Blick auf abfällige Kommentare zur Eigentumsdebatte aus konservativen SPD-Kreisen.

Leye abschließend: "Um solchen Geschäften einen Riegel vorzuschieben, muss die Eigentumsfrage auch mit Blick auf Industriearbeitsplätze gestellt werden. Die Linke. NRW fordert seit langem eine Industriestiftung, die mit Produktion unter öffentlicher Kontrolle Arbeitsplätze rettet. Die Industriestiftung sollte mit Bundes- und Landesmitteln bei thyssenkrupp einsteigen und damit den Beschäftigten und der Gewerkschaft, der Landes- und Kommunalpolitik die Möglichkeit geben, auf lebenswichtige Entscheidungen für Nordrhein-Westfalen Einfluss zu nehmen – so geht Demokratie.“