Schluss mit warmen Worten zur Pride: Queere Projekte endlich ausreichend finanzieren
Anlässlich der prekären finanziellen Situation des queeren Zentrums Fluid in Bochum fordern Die Linke Bochum und Die Linke NRW eine sofortige und ausreichende finanzielle und personelle Ausstattung queerer Projekte.
„Es kann nicht sein, dass wir jedes Jahr zur Pride warme Worte und Bekenntnisse zur Unterstützung der queeren Community hören, aber wenn es darauf ankommt, die Projekte im Stich gelassen werden“, erklärt Dominik Goertz, queerpolitischer Sprecher der Linken NRW.
„Das Fluid ist ein wichtiger Ort der Begegnung, Unterstützung und Solidarität für queere Menschen in Bochum und darüber hinaus. Neben dem Caféangebot, das nun wegfallen soll, werden dort zahlreiche Veranstaltungen, soziale Räume sowie Bildung und Beratung angeboten“, ergänzt Wiebke Köllner, von Die Linke Bochum.
Sam Maddock, queerpolitische Aktivistin der Linkspartei Bochum, meint: „Das Fluid ist ein zentraler und sicherer Treffpunkt für die queere Community in Bochum und hat das Alleinstellungsmerkmal, ein queeres Zentrum mit intersektionalem Fokus und einem Ü18-Arbeitsbereich zu sein.
Nicht nur in Bochum ist die queere Infrastruktur in NRW in einer prekären Lage. Im ganzen Land kämpfen queere Projekte ums Überleben, oft gelingt die Weiterführung nur durch engagierte ehrenamtliche Arbeit. Die Linke Bochum fordert daher gemeinsam mit der Linken NRW
Sofortige Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel, um die Arbeit langfristig zu sichern und eine ausreichende personelle Ausstattung zu gewährleisten. Zur Finanzierung queerer Infrastruktur fordern wir die Landesregierung auf, die Kommunen finanziell zu unterstützen.
Ausreichende und nachhaltige Förderung queerer Projekte durch das Land Nordrhein-Westfalen, um eine stabile und dauerhafte Basis für diese wichtigen Einrichtungen zu schaffen. Es darf nicht sein, dass queere Projekte jahrzehntelang in der Projektförderung hängen bleiben. Wir fordern die Aufnahme queerer Projekte in die Regelförderung!
„Es ist höchste Zeit, dass queere Projekte nicht länger als nachrangig behandelt werden. Die Unterstützung und Förderung muss sich endlich auch in konkreten Maßnahmen und ausreichender Finanzierung niederschlagen. In Zeiten zunehmender Queerfeindlichkeit und Gewalt kann sich die queere Community von warmen Worten nichts kaufen. Maßnahmen, die gut klingen und nichts kosten, wie die Erweiterung des Gleichbehandlungsgrundsatzes im Grundgesetz, bleiben folgenlos, wenn nicht endlich in die queere Infrastruktur des Landes investiert wird“, betont Goertz. „Wir fordern die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung auf, ihren Versprechungen Taten folgen zu lassen und die notwendige Unterstützung zu leisten“.