VIII.4 Vor Gewalt schützen und Opfern helfen

Rechtspopulisten und Konservative versuchen seit Jahren über das Thema der inneren Sicherheit bei den Wahlberechtigten zu punkten und insbesondere gegen Menschen mit Migrationshintergrund Stim-mung zu machen. Dabei weisen die Kriminalstatistiken von Jahr zu Jahr weniger Kapitalverbrechen und Gewaltdelikte aus. Wir müssen daher zwischen objektiver Sicherheit und dem subjektiven Sicherheits-gefühl der Menschen unterscheiden.

Häusliche Gewalt gehört nach wie vor zu den häufigsten Gewaltformen, steht aber meist nicht in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Menschen, die für Frauen- und Kinderrechte, in der Sozialarbeit oder in den Opferberatungen arbeiten, fordern schon lange, dass Gewaltprävention und die Unterstützung von Betroffenen endlich eine größere Rolle spielt. DIE LINKE steht an ihrer Seite und fordert eine bessere Finanzierung von Frauenhäusern, Beratungsstellen und Präventionsprogrammen. Wir wollen das Hilfesystem bei Gewalt an Frauen entsprechend der Istanbul-Konvention barrierefrei ausbauen und so ausstatten, dass alle Betroffenen Beratung und Unterstützung erhalten. Das Land NRW muss außerdem verpflichtende Fortbildungen für Polizei und Justiz zu den Themen häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt einführen. Eine wichtige Rolle spielt auch die Stärkung der Autonomie von Frauen, wovon häufig auch mitbetroffene Kinder und Jugendliche profitieren. Eine eigene Wohnung und ökonomische Unabhängigkeit sind wichtige Grundlagen, um ein Leben frei von Gewalt und Unterdrückung zu führen. Neben der individuellen Unterstützung von Betroffenen ist es wichtig, die gesamtgesellschaftlichen Strukturen zu verbessern hin zu einer gewaltfreien, geschlechtergerechten Gesellschaft.