Hannah Bruns
Kandidatur für den Bundestag auf Platz 11 der Landesliste

Liebe Genossinnen und Genossen,

in einer Situation, in der immer mehr Menschen das Vertrauen in eine Politik verloren haben, die sich seit Jahrzehnten konsequent gegen ihre eigenen Interessen wendet, und die Gesellschaft sich polarisiert, braucht es eine LINKE, die sich klar positioniert.

Während die untere Hälfte der Bevölkerung nur gut ein Prozent des gesamten Nettovermögens in Deutschland besitzt, kann allein das vermögendste Hundertstel der Bevölkerung 29 Prozent der privaten Nettovermögen auf sich vereinen. Deutschland ist damit in der Kategorie Vermögensungleichheit Europameister. Die Siegprämie landet auf den prall gefüllten Konten der Hyperreichen. Bei den 500 reichsten Deutschen lagen da schon 2015 geschätzt 145,1 Milliarden Euro. Dagegen sind in Deutschland inzwischen rund 20 Prozent von Armut bedroht. In meiner Heimat, dem Ruhrgebiet, ist es sogar jedes 3. Kind, das in Armut aufwachsen muss. Den Besuch im Schwimmbad oder im Zoo können sich viele Familien schlicht nicht mehr leisten. Soziale Teilhabe wird für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene so bereits von klein auf zum Luxusgut.

Und da kann die Bundesregierung noch so oft von der Bildung als Aufstiegschance lamentieren: Die Wahrheit ist, dass die Chance von Arbeiterkindern einen besseren Abschluss als ihre Eltern zu schaffen, weiterhin verschwindend gering ist. Nirgendwo sonst in Europa hängt der Bildungserfolg so massiv von dem sozialen Status der Eltern ab. Soziale Mobilität bleibt für die Meisten ein Fremdwort. Die Armut wird immer mehr vererbt und somit zum Schicksal bei immer mehr Kindern und Jugendlichen.

Während CDU/CSU, FDP, Grüne und SPD den Eindruck erwecken, diese Zahlen würden alle Jahre wieder vom Himmel fallen, ist es notwendig, ihre Verantwortung für diese Zustände zu benennen. Die Demokratie wird von diesen Parteien zerstört, wenn sie weiterhin untätig der immer absurder werdenden Vermögenskonzentration zuschauen. Bei den Banken, bei den Konzernen und bei den Reichen und Superreichen: Da liegt das Geld, was wir für eine sozial gerechte Politik brauchen.

Wer über soziale Gerechtigkeit nicht nur Sonntagsreden schwingen will, kommt um eine Wende in der Steuer- und Sozialpolitik nicht herum. Steuerprivilegien für Konzerne, deren Anteilseigner und Erben gehören abgeschafft. Um die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern, muss eine Vermögenssteuer für Millionäre eingeführt und der Spitzensteuersatz angehoben werden. Außerdem müsste die Demontage der gesetzlichen Renten- und Arbeitslosenversicherung rückgängig gemacht, sollten Leistungen der Kranken- und Pflegeversicherung ausgeweitet und sämtliche Sozialversicherungen wieder paritätisch finanziert werden.

Die Rechtspopulisten haben auf die Soziale Frage keine andere Antwort als nach unten zu treten. Wir als LINKE haben als einzige Partei den Mut, uns mit den Mächtigen in der Gesellschaft anzulegen. Während sie darauf bauen, den durch den Neoliberalismus geschwächten Zusammenhalt in der Gesellschaft weiter zu zerstören, werden wir gemeinsam mit den PartnerInnen aus den Sozialen Bewegungen und Gewerkschaften den Widerstand von unten aufbauen. Mit dem furchtbaren tagtäglichen Skandal der Armut dürfen wir uns niemals abfinden. Mit einer starken Linken müssen wir endlich Druck machen für eine Umverteilung von oben nach unten.

Ich würde mich freuen, den Kampf für einen Politikwechsel in den nächsten 4 Jahren auch im Bundestag aufzunehmen. Dafür bitte ich um eure Stimme.

Biographisches:

  • 23 Jahre alt
  • Realschulabschluss
  • zurzeit Erwerb des Abiturs über Fernschule

Politisches:

  • 2012 Eintritt in die Partei DIE LINKE.
  • Seit 2013 Mitglied des erweiterten Kreisvorstands DIE LINKE. Bochum
  • Seit Januar 2016 Mitglied des Sprecher*innenrats der Antikapitalis­tischen Linken NRW
  • Seit Januar 2016 Mitglied des Länder­rats der Linksjugend ['solid]
  • Seit Juni 2016 Mitglied im erweiter­ten Landesvorstand der LINKEN.NRW
  • Ab Januar 2017 Sprecherin DIE LINKE. Bochum

Mitgliedschaften:

Antikapitalistische Linke, BAG Frieden und Internationale Politik, BAG Laizismus

Die Bewerbung als PDF