Sebastian Merkens
Bewerbung für Platz 10 der Landesliste NRW

Gerechtigkeit ist mehr als ein Wahlkampfversprechen

Liebe Genoss*innen

Meine Bewerbung um Listenplatz 10 aus der „Linkendiaspora“ Mönchengladbach. Auch wenn wir bisher ein kleiner Kreisverband sind, so gehe ich davon aus, dass ihr alle wisst, wo Mönchengladbach liegt und ich über meinen Herkunftsort nicht mehr viele Worte verlieren muss.

Ich wurde 1980, in dieser beschaulichen Großstadt am linken Niederrhein, in eine linkskatholische Familie hineingeboren und als solcher sozialisiert. Ich habe bei den Pfadfindern laufen gelernt, war irgendwann einmal Messdiener und war umgeben von Menschen wie Eddi Erleman, die mich früh mit den Gerechtigkeitsgedanken der Befreiungstheologie infizierten.

Ich habe von dieser Warte aus nie verstanden, wie eine Organisation in Macht- und Selbstverliebtheit stecken bleiben kann, wenn der Kern ihrer Botschaft doch gesellschaftlich eine solche Sprengkraft haben könnte. Einen endgültigen Bruch habe ich vollzogen, als ich schmerzlich begreifen musste, dass homosexuelle Menschen, wie ich, in dieser Institution weder gleichwertig noch willkommen sind.

Die Idee aber, von einer gerechten Gesellschaft, in der alle Menschen gleichwertig und willkommen sind, ist geblieben.

Angetrieben von dieser Idee versuche ich seit 13 Jahren beruflich wirksam in Mönchengladbach zu sein. Ich habe 12 Jahre lang Häuser der offenen Jugendarbeit geleitet und habe dabei immer darauf geachtet sichere Räume für alle zu schaffen. Seit fast einem Jahr arbeite ich nun in einer Wohngruppe für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge.

Das tägliche Erleben meines Arbeitsalltages hat mich tief in die Politik hineingeführt. Ich bin seit fast sieben Jahren Vorsitzender des Stadtjugendringes Mönchengladbach und habe als solcher immer deutlich für die Belange der Kinder und Jugendlichen vor Ort gestritten. Eine Mammutaufgabe in einer strukturell schwachen Stadt mit geringem Interesse an einer nachhaltigen Politik gerade für diese Altersgruppe. Im Jugendhilfeausschuss einer Stadt zu sitzen, immer wieder die Lebensrealität vieler Jugendlicher und Kinder vor den Augen und zu erleben, dass es wenig Interesse gibt diese zu ändern, kann wütend machen und ist Ansporn.

Und das gerade weil Mönchengladbach unter Anderem eine der höchsten Kinderarmutsquoten in NRW hat, die Schulabbrecher ohne Abschlussstatistik jahrelang anführte und eine enorme Analphabetenanzahl aufweist. Für die Behauptung der amtierenden Ministerpräsidentin, dass sie kein Kind zurück lassen würde, treten Mönchengladbachs regierende Parteien den Gegenbeweis an.

Eine Partei, die nicht solidarisch und ganz lebenspraktisch für die Bedarfe einer gerechten Gesellschaft eintritt, ist meiner Überzeugung nach so überflüssig wie eine Kirche, die nur in ihren eigenen Machtstrukturen denkt und die soziale Sprengkraft ihrer Botschaft vergessen hat.

Ich bin Mitglied der Linken geworden, um gerade für diese Idee einer gerechten Gesellschaft einzutreten. Ich will Strukturen mit verändern können, damit alle eine Chance haben sich selber und ihre ureigensten Talente zu leben. Ich will nicht, dass religiöse oder politische Extremisten von den Ungerechtigkeiten meinen profitieren zu können. Gerechtigkeit muss erfahrbar sein.

Und genau dafür will ich mit euch allen zusammen nach Berlin. Wir als Linke haben die Idee eines demokratischen Sozialismus. Eine Idee für die es sich lohnt öffentlich zu werden und zu werben, denn am Ende steht die Realisierung von Gerechtigkeit.

Alle weiteren Fragen von euch zu mir und meiner Kandidatur werde ich hoffentlich am kommenden Wochenende in Gütersloh beantworten können. Ich freue mich sehr darauf euch alle ganz real und konkret kennenlernen zu dürfen.

Kurzbiographie:

  • Geboren:                      19.05.1980
  • Wohnort:                      Mönchengladbach
  • Berufliche Qualifikation:   Erzieher*in/Sozialpädagog*in
  • Mitglied die Linke:          seit 2016

Derzeitige Funktionen:

  • Vorsitzender des Stadtjugendringes Mönchengladbach;
  • Sachkundiger Bürger im Jugendhilfeausschuss Mönchengladbach;
  • Sprecher*in der AG Queer Mönchengladbach;
  • Referent im Bereich Salafismusprävention;
  • Direktkandidat Bundestagswahl 2017

Kontakt:sebastian.merkens@die-linke-mg.de


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