Dr. Gernod Röken
Kandidatur für die Landesliste zur Bundestagswahl ab Platz 15

Liebe Genoss_innen!

Ich möchte mich hiermit für einen Platz auf der Landesliste ab Platz 15 bewerben, um meiner politischen Identität Ausdruck zu verleihen, aber auch um die Ernsthaftigkeit meiner Direktkandidatur für den Wahlkreis 127, Coesfeld – Steinfurt II zu unterstreichen.

Die Zeit für eine deutlich akzentuierte und artikulierte linke Position mit Forderungen nach grundlegenden Veränderungen unter einer antikapitalistischen Perspektive ist angesichts der Vorherrschaft von rechtspopulistischen Parolen, einem zunehmenden Alltagsrassismus, massiver  gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, einer immer größer werdenden sozialen Spaltung der Gesellschaft mit immer zahlreicher werdenden Armen und immer reicher werdenden Reichen, einer weltweiten ökologischen Krise, die mit einem grün-angestrichenen Kapitalismus nicht zu bewältigen ist, einem zunehmendem Substanzverlust politischer Demokratie (Entdemokratisierung politischer Entscheidungsprozesse) und nicht vorhandener sozialer Demokratie (im Sinne Wolfgang Abendroths) ist nicht nur gekommen, sie ist dringender denn je. Der marktzentrierte Geist des Kapitalismus hat zudem immer mehr Bereiche erfasst und scheint dort auf fruchtbaren Boden zu fallen, u. a. auch im Bildungsbereich.  Die Grundfesten der sozialen Integration sind erodiert. Wir befinden uns in einer Gesellschaft des sozialen Abstiegs, die einen massiven Rückbau des Sozialstaates, diskriminierende Beschäftigungsverhältnisse mit massiven Verlust- und Abstiegsängsten bei den Betroffenen und insgesamt eine enorme soziale Vereisung zur Folge hat.

Deshalb müssen wir als Linke gerade jetzt Gegenimpulse setzen und Gegenwehr leisten. Aber es reicht nicht, einfach nur Konzepte und Vorstellungen dagegen zu setzen – so notwendig sie auch sind. Wir müssen uns mehr als bisher um die konkreten Sorgen, Nöte, insbesondere der Benachteiligten und Entrechteten, kümmern und uns auf deren alltagsweltlichen Vorstellungen einlassen, um in gleichwürdiger Weise ihnen Hilfen zu geben, die soziale Realität zu ordnen, politische Perspektiven aufzuzeigen, ihrer Lebensrealität wieder einen Sinn zu verleihen und sie am politischen Leben in welcher Form auch immer teilnehmen und teilhaben zu lassen. Berechtigt hat unsere Partei in ihrer Strategie das Motto ausgegeben: „Für eine Zukunft, für die es sich zu kämpfen lohnt!“ Wir müssen uns deshalb der Aufgabe stellen, dass aus nachvollziehbaren Abstiegsängsten keine rechte, nationalistische und rassistische Ideologie mit einem um sich greifenden Sozialdarwinismus wird. Der häufig anzutreffenden und berechtigen ohnmächtigen Wut, Entmutigung und Empörung sollten wir eine Stimme geben, die von Ermutigung und Hoffnung geprägt ist und politische Entzündungsüberzeugungen schafft. Ohne in Irrationalismen zu verfallen, dürfen wir nicht die politische Leidenschaft den Rechten und Neokonservativen überlassen, sondern sollten bereit sein, durchaus mit Emotionalität zu kämpfen, um kollektive Identität wiederzugewinnen und Entsolidarisierungstendenzen durch gelingende Solidarität in Verbindung mit dem Anspruch auf Demokratisierung und Emanzipation zu begegnen. Vielleicht kann es uns dann auch gelingen, Abwanderungen zu rechten und populistischen „Rattenfängern“ zu verhindern. Wir müssen zeigen, dass der bestehende Zustand einer zentrifugalen Gesellschaft, die so viele ins Abseits stellt, nicht alternativlos ist, sondern durch eine Zukunftsfähigkeit jenseits der Entsicherung der Lebensverhältnisse, der Zerstörung der Natur, der Unmenschlichkeit und Antisozialität zu ersetzen ist. Wir haben einen Gegenentwurf zu dieser furchtbaren Wirklichkeit. Wir sind aufgefordert, zu zeigen, dass die Idee des demokratischen Sozialismus und einer gelingenden Sozialität lebendige Fermente sind und bleiben werden.

Dazu möchte ich mit meiner Kandidatur einen bescheidenen Beitrag leisten. Das gilt auch für mein Antreten für ein Direktmandat im Münsterland, in der Diaspora der Linken. Hier will ich um möglichst viele Stimmen, vor allem Zweitstimmen, für unsere Partei kämpfen. Nur die Linke ist die Option für einen grundlegenden Politikwechsel im Lande.

Mein Kreisverband unterstützt mich für eine Kandidatur und wird mich voraussichtlich auch als Direktkandidaten für den oben genannten Wahlkreis aufstellen. Daher bitte ich darum, dass Ihr meine Kandidatur mit Eurer Stimme unterstützt.

Zu meiner Person:

Politisches:

  • Seit 2011 Mitglied der Partei DIE LINKE
  • Mitglied im Kreisverband Coesfeld
  • Mitarbeit im Arbeitskreis „Kritische Pädagogik der Rosa-Luxemburg-Stiftung“

Mitgliedschaften:

  • Deutsche Vereinigung für politische Bildung
  • Gesellschaft für politische Jugend- und Erwachsenenbildung (GPJE)
  • Gesellschaft für Didaktik der Pädagogik (GeDiPäd)
  • Verband der Pädagogiklehrerinnen und –lehrer (VdP)

Persönliches und Beruflliches:

  • Jahrgang 1951
  • verheiratet, zwei erwachsene Kinder
  • Studium der Fächer Pädagogik, Philosophie, Evangelische Religionslehre und Sozialwi ssenschaften
  • promovierter Politikwissenschaftler im Bereich politische Bildung und demokratische Erziehung
  • Lehrbeauftragter für Politik und Pädagogik (aktuell), Autor zahlreicher Veröffentlichungen, vor allem zur politischen und pädagogischen Bildung
  • Früher: Lehrer, Schulleiter einer Gesamtschule im Ruhrgebiet, Schulaufsichtsbeamter für politische Bildung in Münster

Die Bewerbung als PDF