Solidarität mit den Beschäftigten von Thyssenkrupp

Liebe Kolleginnen und Kollegen, im Thyssenkrupp-Konzern stehen 6000 Arbeitsplätze auf dem Spiel, davon 4000 in Deutschland und 2000 im Stahlbereich. Das bedroht Eure Existenz und die zahlreicher Kolleginnen und Kollegen – nicht nur bei Thyssenkrupp selbst. Auch Beschäftigte bei Zulieferbetrieben und anderen lokalen Unternehmen müssen zittern.

Die Konzernführung hat sich in der Vergangenheit massive milliardenschwere Managementfehler geleistet. Ausbaden sollen es nun die Belegschaften, während ehemalige Managern „Abfindungen“ in astronomischen Höhen hinterhergeworfen. Diese Vorgänge und der Umgang mit den Belegschaften sind völlig inakzeptabel.

Als LINKE stehen wir an Eurer Seite als Beschäftigte von Thyssenkrupp und Eurer Gewerkschaft IG Metall. Wir unterstützen Eure Forderung nach einem Zukunftstarifertrag, der Arbeitsplätze und Standorte sichert. Wir unterstützen Eure Großkundgebung am 3. Dezember in Duisburg und rufen zur Teilnahme auf.

Unserer Auffassung nach muss es eine Lösung geben, die Thyssenkrupp auf Dauer als wichtiges Industrieunternehmen sichert. Sinnvoll wäre deshalb die Einrichtung einer öffentlichen Industriestiftung, die Anteile am Unternehmen übernimmt und die Finanzierung notwendiger Investitionen, die viel zu lange vernachlässigt wurden, absichert.

Wir dürfen soziale Existenzen von tausenden Beschäftigten und ihren Familien nicht länger den Zockereien aggressiver Finanzhaie überlassen. Die Zerschlagung eines Unternehmens der Größe und Bedeutung von Thyssenkrupp hätte massive gesellschaftliche Auswirkungen. Deshalb muss die Gesellschaft über die Zukunft des Unternehmens mitreden. Deshalb ist es sinnvoll, dass das die öffentliche Hand sich an dem Unternehmen beteiligt, die Arbeitsplätze auf Dauer absichert und auch ökologisch sinnvolle Investitionen ermöglicht. Und: So gäbe es endlich auch demokratische Mitsprache über wirtschaftliche Entscheidungen, die uns alle in NRW angehen.